(Housemaster Records)
Pagan Folk trifft auf Singer/Songwriter-Tradition und vermischt sich mit einem Hintergrund voller esoterischer Klangwelten. Die Zutaten, mit denen Selkie Anderson auf ihrem Debüt „Spirit, Tales And Fire“ unter dem Banner Tribe Spirit ihre Kompositionen zusammenstellt, sind vielfältig. Überwiegend sehr ruhig angelegt, leben die Lieder von der Auflösung von Grenzen, ob nun stilistischer oder gedanklicher Natur. Bereits der erste Titel „Alt wie die Erde“ macht klar, dass man diesem Album nur näherkommen kann, wenn man sich Zeit nimmt. Sparsam beispielsweise mit Flöten, Harfe oder akustischer Gitarre instrumentiert dominieren ruhige und nachdenkliche Stimmungen und nur selten kommt etwas Bewegung auf. Die spärlich eingesetzte Percussion wirkt zudem ab und an ebenso wie der sehr individuelle Gesang etwas hölzern. Eine bessere Produktion hätte hier vermutlich viel Positives bewirken können. Um ebenso wie Selkie die Inspiration der Natur oder alter Mythen zu spüren, bedarf es daher einer Prise Phantasie, um über manche Schwäche in der Ausführung hinweg zu sehen. Für die Zukunft ist noch Luft nach oben. Eine Erweiterung des Tribe um zusätzliche Musiker könnte eine gute Idee sein.
Peter Heymann
Veröffentlicht: 10/2017
No results found.