Review
Artist: TRIBE OF JUDAH
Titel: Exit Elvis
- Artist: TRIBE OF JUDAH
- Label/Vetrieb: Eagle, Edel
Ist ja nicht so, als daß wir derartige Aktionen zu Beginn so manchen anbrechenden Metalstar-Herbstes nicht schon gewohnt wären: Glenn Danzig brachte in eher talwärts führenden Tagen sein umstrittenes bis gehaßtes Album „4“ raus, Judas Priest-Frontmann Rob Halford tat sich nach dem Quasi-Rauswurf aus Britains steelest derzeit mit Nine Inch Nails-Kopf Trent Reznor für das äußerst kurzlebige Projekt TWO zusammen, Ex-Mötley Crüe-Drummer Tommy Lee machte mit Methods Of Mayhem von sich reden und auch Rosenpistolero-Chef W. Axl hat Ohrenzeugen zufolge in der Vergangenheit schon mehrere erfolglose Versuche mit Ex-NIN-Members in Richtung frischen Metals gestartet. Keine ü£berraschung also, daß auch der Ex-Extreme & temporäre Van Halen Shouter Gary Cherone mit seinem neuen Industrialrock-Projekt dieser Tage sein Einwegticket für die endgültige Hall Of Fame der verschlissenen Rock ’n Roll-Idole gezogen hat. Den Extreme-Hit „More Than Words“ haben wir alle wohl noch in schlechtester Erinnerung und auch der Longplayer „Van Halen III“ gehört sicher nicht zu den Highlights der sprungfreudigen Hardrocker. „Exit Elvis“ ist irgendwo dazwischen. Ein wenig von allem, vermengt mit ein bißchen mehr hausbackenem, Existenzangst-umwehten Zeitgeist der digitalen Programming- und Sampling-ü¤ra. Oder ganz platt ausgedrückt: Bands wie Zeromancer oder Orgy werden mit vorgehaltenem Schießeisen dazu gezwungen, auf Teufel komm‘ raus modernisierte Instrumental-Versionen irgendwelcher in den ausgehenden 80ies entstandener Haarspraymetal-Songs mit Original-Hair Crimes-Sänger zu spielen, kitschige Gitarrensoli selbstverständlich inklusive. Tribe Of Judah ist ein trauriger und erfolgloser Versuch mehr in der Geschichte des harten Rock, mit scheinbar angepaßten Songs und Mitteln noch einmal den Sprung nach oben zu schaffen – allerdings mit ziemlich harter Landung.
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