Nachdem ja vor nicht allzu langer Zeit die Panzerdivision Marduk den Feind überrannte, rückt nun die Infanterie von Totenmond nach. Ebenso wie die Norweger scheinen auch die Deutschen eine gewisse Faszination für den Krieg zu hegen, denn das neue Album widmet sich ausschließlich diesem Thema. Hier wird wirklich kein Stein auf dem anderen gelassen, denn quälend und grausam wälzen sich Totenmond durch das vergewaltigte Land. Hierbei wird erst sehr langsam, aber sehr gründlich und so was von wuchtig vorgegangen, daß es nur sehr schwer vorstellbar ist, daß hier irgendwann noch mal etwas gedeihen könnte. Nachdem alles zerstampft wurde, gewinnt diese brutale Kriegsmaschinerie zusehends an Fahrt, denn es muß ja zügig ins nächste feindliche Gebiet vorgedrungen werden. Das Instrumentarium bedient sich bei der Klangerzeugung eher einfacher Mittel, die Präzision hingegen ist rhythmisch pointiert und sehr akkurat. Immer wieder wird das Tempo herausgenommen, so daß fast schon doomig anmutende, kriechende Passagen entstehen, in denen die Töne bis zur Unerträglichkeit hinausgequält werden, so als lägen halb verbrannte, noch lebende Körper auf dem Schlachtfeld. Ob das jetzt alles politisch korrekt ist, was die Herren da verzapfen, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Wirkung dieses Werkes bleibt jedoch unbestritten. Einige der amerikanischen Piloten sollen ja angeblich während Kampfeinsätzen im Golfkrieg bevorzugt Slayers „Reign In Blood“ gehört haben. Diese CD hätte sicherlich das Zeug dazu, ebenso eine solch zweifelhafte Ehre zu erlangen.
Veröffentlicht: 2000
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