Keine Sekunde Langeweile verspricht uns Ex-Mötley Crue Drummer und Pamela-Verprügler Tommy Lee schon im Titel seines neuen Albums, das er wider Erwarten nicht unter dem Namen Methods Of Mayhem, sondern seinem bürgerlichen (wie auch immer…) veröffentlicht hat. Und vorausgesetzt, man teilt sein Musikverständnis, nimmt er den Mund damit nicht mal so voll, wie man es von einem volltätowierten Totenkopfringträger mit Zweitwohnsitz in der Betty Ford Klinik erwartet. Weniger HipHop, dafür entschieden mehr Rock lautet die Devise, ein Satz, der übrigens auch schon auf das neue Album des jetzigen Gatten seiner Ex-Frau zutraf (und das ist nicht die einzige Parallele, die „Never A Dull Moment“ zu Detroits Ober-Asi aufweist), aber das mal ganz am Rande. Auch hat sich Mr. Lee mit prominenten Gastmusikern dieses Mal weitestgehend zurückgehalten und erlaubt es so auf den elf Songs des von Scott Humphrey und ihm produzierten Albums lediglich Mixmaster Mike (Beastie Boys) und Chino Moreno (Deftones), von seinem Talent abzulenken. Was jetzt nach einem schlimmen Ego-Trip klingt, ist in der Praxis hervorragend aufgegangen und läßt den Eindruck entstehen, daß Tommy Boy nach dem zwar hörenswerten, aber manchmal noch unentschlossen klingenden MOM-Debüt musikalisch wieder mehr zu sich selbst gefunden hat. So schlägt das Material nach dem die Brücke zu Methods Of Mayhem schlagenden Opener „Afterglow“ eine recht bodenständige Richtung ein, die ziemlich straight rockt, ohne zu langweilen, und eine druckvolle, aber dezente Produktion aufweist, die ohne überflüssigen Firlefanz auskommt, der eh nur von den Songs ablenkt. Sehr schön ist auch Lees Interpretation des Bowie-Smashers „Fame“, der man ihren ironischen Aspekt nur schwer absprechen kann. Alles in allem will einen aber beim Hören nicht das Gefühl verlassen, als sei „Never A Dull Moment“ in seinem Herzen mehr von Kid Rock beeinflußt, als Mr. Lee dies unter Umständen zugeben würde, und sei es nur, daß Lee dem Pimp mal zeigen wollte, wie man
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