ü£berdimensionales Bandgefüge, Wechselgesang zwischen tiefen Growls und engelsgleichen female vocals, getragen von keyboardlastigem Gothic Metal – all dies erinnert irgendwie an eine norwegische Band, die Mitte der Neunziger mit ihrem selbstbetitelten Debüt einen wichtigen Schritt für ihre überaus erfolgreiche Karriere machte. Die Grundidee hierzu liegt auch To Elysium im Blut, allerdings gehen die Niederländer auf ihrem Debüt „Dearest Vile“ etwas progressiver und härter zu Werke als die Vorbilder. Das Septett vermischt die Einflüsse der Ende des letzten Jahrtausends losgetretenen Gothic Metal-Welle mit dominanten (Kitsch-)Keyboard-Einlagen, die gelegentlich sogar durch komplexe Arrangements einer Fusion-Produktion entliehen sein könnten, womit sie sogar einen kleinen Schritt Richtung Eigenständigkeit wagen. Dazu tragen auch Rays zwischenzeitlich eingesetzte Gitarrensoli bei, die durchaus auch der Feder Ritchie Samboras zu Zeiten des Bon Jovi-Albums „Slippery When Wet“ entstammen hätten können. Handwerklich sind die Instrumentalisten also alles andere als schlecht, aber ein großes Problem gibt es: To Elysium veröffentlichen ihr Debüt mindestens fünf bis zehn Jahre zu spät, denn mit derlei Sound verschreckt man heutzutage selbst den größten Liebhaber melancholischen Dunkel-Metals an sein CD-Regal, aus dem er dann doch lieber die Originale hervorsucht. Der Sound ist längst überholt, das haben Liv Kristine und Gefolgschaft schon vor einer halben Dekade erkannt und ihren Sound als Folge dessen einer Generalüberholung unterzogen. Da helfen auch halbgare Black Metal-Einlagen und vertrackteste Soli-Versuche nichts. Wetten werden angenommen, daß 2007 ein an „Musique“ angelehntes Album einer Band aus Holland erscheint.
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