Der Wunsch wohl nur der wenigsten Bands ist es, als Geheimtip gehandelt oder gar als Ausnahmeerscheinung bezeichnet zu werden. So schmeichelnd diese Attribute auch klingen mögen, beinhalten sie doch immer das latente Underdog-Dasein inklusive der Vor- und vor allem der überwiegenden Nachteile, die solche Titel nun mal mit sich bringen. Die vielerorts geschätzten britischen Tindersticks gehören definitiv in diese Kategorie, kam man mit seinen bisher acht Alben nie so richtig von dem ungeliebten Status der „mußt du unbedingt mal reinhören“-Band mit massivem v. Stuckrad-Barre Appeal weg und auch mit „Can Our Love…“ bewegt man sich wieder ganz auf dem gleichen Territorium, auf welches sich im Normalfall nur auf Lehramt Studierende und eben jene Leser von popkulturell „bedeutsamer“ Belletristik einen musikalischen Fuß zu setzen wagen. Tindersticks haben von je her weder richtig gerockt, noch konnte sich die Band jemals fundiert der fortgeschrittenen Innovation rühmen (wahlweise auch bezichtigen lassen). Und auch auf „Can Our Love…“ hütet man sich davor, auch nur die kleinste Ausnahme zu machen. Tindersticks erzählen traditionell Geschichten von den nicht so lustigen Dingen des Lebens, verpackt in ebenso unlustige Musik zwischen grob verglichen Nick Cave und Madrugada mit punktuell zarten Anklängen an die Doors oder auch Bands der düsteren 4AD-ü¤ra. Zwar nicht ganz so intensiv, aber immer ehrlich und das ist in heutigen Zeiten schon viel wert.
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