Höchstwahrscheinlich nicht mehr als eine Handvoll Eingeweihte dürften sich über das zweite Album der amerikanischen Ober-Kultband Tiger Army freuen, war das 1999 veröffentlichte selbstbetitelte Debüt doch hierzulande nur über zahlreiche Umwege zu bekommen und trug so nur wenig dazu bei, den Namen Tiger Army in Fachkreisen für düsteren, misfits-beeinflußten Psycho-Punk zu etablieren. Ganz im Gegensatz allerdings zum Heimatland des aus Frontmann & Gitarrist Nick 13, Ex-AFI Basser Geoff Kresge und der drummenden Kultperson London May (Danzig, Samhain, Son Of Sam…) bestehenden Trios, in dem man schon mit einschlägigen Größen wie Social Distortion, T.S.O.L., AFI und vielen anderen die Bühne teilen konnte. Auf dem neuesten Streich der Horrorpunks der alten Psychobilly-Schule gibt es nun in akustischer Form die zweite Lektion in Sachen ÔÇÿ50ies inspiriertem B-Movie-Monster-Sound der Pre-Misfits-ü¤ra. Weniger punkig als die Kollegen mit dem tätowierten Crimson-Ghost geht man auf seinen atmosphärischen Songs zu Werke, hört sich an so mancher Stelle eher wie eine extrem düstere Version von Elvis an, kann aber auch in geeigneter Form ganz gut Gas geben und rumtrashen, wie Titel wie „Valley Of Dreams“ oder „When Night Comes Down“ beweisen. Besonders angenehm fällt Sänger Nick 13 mit seinem abwechslungsreichen Gitarrenspiel und vor allem seinen charismatischen Vocals auf, die hier und da von AFI-Mastermind Davey Havok und Rancid-Chef Lars Frederiksen verstärkt werden. Der passende Petticoat- und Pomade im Haar-Soundtrack für die etwas andere 50er Jahre Revival-Party und neben dem neuen Album von The Damned einer der ganz großen Geheimtips in diesem Monat!
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