(Midira/a-Musik)
Mit dem herausragenden „Downfall“-Album des iranischen Künstlers Tegh hat das Essener Midira Label die Messlatte für nachfolgende Veröffentlichungen sehr hoch gesetzt. Kann da ausgerechnet ein weiteres Thisquietarmy-Album das hohe Niveau halten? Um es vorwegzunehmen: kann es. Man geht mit vielen Drone-Acts (und auch mit Eric Quachs TQA) sicher nicht zu hart ins Gericht, wenn man anmerkt, dass ihr bzw. sein Gesamtwerk unter einer geringeren Veröffentlichungsfrequenz nicht leiden würde. Umso erfreulicher also, wenn der Hörer mit Unerwartetem überrascht wird. Während seiner Tour mit Labirinto hat Eric in deren Dissenso Studio mit diversen Synths experimentiert. Nach seiner Heimkehr fügte er den angefertigten Aufnahmen Gitarrenspuren hinzu – herausgekommen ist das bis dato wohl elektronischste TQA-Album. Bemerkenswert darauf sind vor allem jene Tracks, in denen Quach Sequenzerläufe und perkussive Sounds auf Gitarrendrones stoßen lässt und damit an alte Kraut-Traditionen anknüpft. Man darf gespannt sein, wie sich die Zukunft von Thisquietarmy entwickeln wird.
Sascha Bertoncin
Veröffentlicht: 09/2017