Also Gothic wird das wohl nie mehr werden. Aber im Gegensatz zum elektrotechnisch gesehen halbgaren letzten Album ist das neueste TOT-Album ein 1a-Industrialrockalbum. Sexy ist ein Adjektiv, daß ich zum Beschreiben der Songs heranziehen möchte. Ein tanzbarer Beat bildet meist die Grundlage, begleitet von 80er-Revival-Synthies und treibenden Gitarren und dem abwechselnden Gesang von Raymond und Liv Kristine. Die Dame führt dabei meist durch den Refrain, während der Herr die Führung die Strophe hindurch übernimmt. Ausnahmen bestätigen die Regel. So übernimmt Liv Kristine während des Openers fast den gesamten Gesangspart und stöhnt sich lasziv durch die betont körperlichen Passagen von „Automatic Lover“. Auch bei „Superdrive“ oder „Starlit“ steigt der Anteil der Norwegerin an den Gesangslinien. Jeder Song für sich gesehen taugt zum Clubhit und zur Singleauskopplung. Manch einer könnte dem Album anlasten, daß sich die Songs durch ihre ähnliche Grundstruktur und Instrumentierung zu wiederholen scheinen und langweilig wirken. Doch wer die Hooklines erst einmal mitsingen kann, ist darüber hinweg. Ein besonderer Schatz ist das letzte Stück minimalistische „Motion“, das mich als bekennenden Vocoder-Fetischisten in Ekstase zu versetzen vermag. Alles in allem ein Album zum Liebe machen!
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