The Wytches
„Anabel Dream Reader“
(Heavenly/[PIAS] Cooperative/Rough Trade)
Wenn man Surf-Sound mit Horrorpunk, Psychedelic- und Noise-Rock paart, hat man eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Wytches klingen. Das Trio, das heute im sonnigen Brighton lebt und von dort aus den idealen Soundtrack für einen düster-durchgeknallten Horrorstreifen im Retro-Look liefern könnte, erinnert stellenweise an das Debüt von The Horrors. Allerdings ist der Sound der Wytches nicht so shoegazig verwaschen. Sänger Kristian Bell ist zudem auch noch ein begnadeter Shouter, der beim Schreiben seiner Songs garantiert eine Überdosis 60s-Sound zu sich genommen hat – um von anderen Substanzen mal ganz zu schweigen. Oder kommt das begnadete Geschrei doch aus dem Hardcore-Hintergrund, den die Bandmitglieder haben? Tatsächlich können die Wytches stellenweise auch ruhige, melodische Songs spielen, wofür sie mit „Summer Again“ ein hübsches Beispiel liefern. Doch selbst hier schwingt immer etwas Finsteres, Bedrohliches mit. Aber mit einem Namen wie The Wytches gehört sich das auch so.
Georg Howahl
Veröffentlicht: 09/2014
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