Review
Artist: The Tiger Lillies With Kronos Quartet
Titel: The Gorey End
- Artist: The Tiger Lillies With Kronos Quartet
- Label/Vetrieb: EMI
Eigentlich sollte man ja mit der Bezeichnung bizarr generell sehr sparsam umgehen, doch was die verquerte Allstar-Kooperation der englischen Tiger Lillies und dem kanadischen Kronos Quartet mit ihrer mehr als skurrilen und grenzgradig gewöhnungsbedürftigen Hommage an den amerikanischen Künstler Edward St. John Gorey auf „The Gorey End“ zum kopfzerbrecherischen uneasy listening darbietet, das läßt sich so leicht nicht mit anderen Worten charakterisieren. Was Schockrocker Marilyn Manson in diesen Tagen in krachiger Mainstream-Manier massenmagnetisch vormacht, das praktiziert das Ensemble hier in fast authentischer musikalischer Form: Vaudeville, Burleske, Kabarett und Varietü® – das Ganze allerdings durchtränkt vom omnipräsenten Rebellen-Geist des Punk, der dem ansonsten stimmigen Gesamtkunstwerk in den richtigen Momenten immer wieder einen massiven Strich durch die Notenblätter macht. Wir hören: Mal klassische Balladen, mal deftige akkordeonlastige Polka, dann wieder semi-traditionelles Musiktheater, entfremdete Kinderlieder – tatkräftig unterstützt von den Streichereinsätzen des Kronos Quartets (bekannt u.a. durch die Arbeiten mit Frank Zappa, Philipp Glass und den Soundtrack von „Requiem For A Dream“) und über allem das schrille Gänsehaut-Falsett von Chanteur Martyn Jaques, der ganz fabelhaft die makabren bis bitterbösen Texte Goreys mit einem Höchstmaß an tiefschwarzem Humor in einer dermaßen surrealen Atmosphäre vorträgt, die ihres gleichen sucht. Befremdlich, düster und abstoßend faszinierend!
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