Review
Artist: The Other
Titel: Alienated
- Artist: The Other
- Label/Vetrieb: Fiend Force Records
Lust auf ein Album für die Halloween-Season? Treffsicher wie das Messer von Michael Myers? Voilà, hier ist es. „Hellfire“ eröffnet. Ein geschickt gewählter Opener. Druckvoll und mit Horrorpunk-Chören garniert, knallt er aus den Boxen, überrascht aber auch mit einem bassbasierten Düsterpart vor dem Schlussrefrain, der andeutet, dass man sich neben der Rückbesinnung auf die treibende Kraft der Anfangstage auch einen Spritzer mehr Gothic gegönnt hat. „I Give You The Creeps“ fügt diesen Zutaten noch einen Schuss extra Ohrwurmcharakter hinzu. Soweit zum Grundgerüst, das „Alienated“ trägt. Der schwermetallische Einstieg in „I Need Blood“ oder die geschmackvollen Eightiesanklänge in „A Ghost From The 80s“ fügen sich ein, verleihen den Songs aber genug eigenen Charakter, um die Spannung aufrechtzuerhalten, was hinter der nächsten Ecke lauert. Ist es der (inzwischen traditionelle) Song mit deutschsprachigen Lyrics? „Hier sein“ ist eine dieser The-Other-Nummern, die Bilder aus dem Horrorrepertoire mit sehr realen Gefühlen und Betrachtungen verbinden. Oder ist es eine Verneigung vor den Ikonen des Slasherfilms? In „Horror Movie Monster“ zeigt Rod Usher, der auf „Alienated“ insgesamt eher die tieferen Stimmregister zieht, dass er auch nach wie vor kraftvoll höhere Lagen erreicht. Kompakt sind die Songs durch die Bank. Einfach gestrickt nur scheinbar. Immer wieder kommen kleine harmonische Finessen zum Tragen, glänzt ein kleiner Solopart, verblüfft ein Sound, ohne aufdringlich zu wirken. Die Produktion von Tim Schulte (Massendefekt, Callejon) rundet diese Tonträgerrückkehr nach rund fünf Jahren amtlich ab. The Other haben ein Stück zu sich selbst zurück gefunden und servieren gleichzeitig neue Ideen. Pflichtkauf!
Christoph Kutzer
Übrigens: Frontmann Rod Usher hat 13 Fakten zu Halloween für uns zusammen gestellt!
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