Review
Artist: The Moonlandingz
Titel: Interplanetary Class Classics
- Artist: The Moonlandingz
- Label/Vetrieb: n/a
The Moonlandingz „Interplanetary Class Classics”
(Transgressive/[PIAS] Cooperative/Rough Trade)
Fett, weiß und hässlich – ein Image, mit dem Lias Saoudi wohl oder übel leben muss. Selbst schuld, wenn sich seine Band The Fat White Family nennt. Und kein Wunder, wenn der Brite von dieser Fremdwahrnehmung mal eine Auszeit braucht. Eigentlich war es nur eine kleine Fingerübung mit bewusstseinserweiternden Dimensionen, als Saoudi sich unter dem Pseudonym Johnny Rocket mit Bandkollege Saul Adamczewski als The Moonlandingz kurz auf das letzte Album von The Eccentronic Research Council aus Sheffield einschlich – doch beiden Bands beziehungsweise allen Beteiligten machte diese Space-Rock-Sause so viel Spaß, dass The Moonlandingz nun ein ganzes Album am Start haben. Und das ist – richtig – eine psychedelische Space-Rock-Sause. Mit von dicken Keyboards durchwirbelter Kraut-Motorik und verorgelten Groove-Schmatzern wie „Neuf Du Pape“ oder der Single „Black Hanz“, die zuweilen wirken, als hätten Kasabian etwas zu tief in den Topf mit den bunten Pillen geschaut. Mit Rebecca Taylor von Slow Club wagt Saoudi gar das lasziv-schwelgerische Sixties-Duett „The Strangle Of Anna“, und wenn am Ende Yoko Ono und Phil Oakey im Background-Chor von „This Cities Undone“ zu sich überschlagenden Breakbeats den Lauten machen, weiß man: Die Bezeichnung „Classics“ ist für diesen interplanetarischen Brocken Psychedelia nicht zu hoch gegriffen.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 04/2017
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