(Prophecy Productions/Soulfood)
Durch Musik spirituell zu reifen oder Reinheit zu erreichen, dieses Ziel steht zweifelsfrei jenseits von Radiotauglichkeit oder den allgegenwärtigen Liebesliedern. Mit einfachen Lösungen geben sich Ágnes Tóth und Mihály Szabó alias The Moon And The Nightspirit aber nicht zufrieden und so legt das ungarische Duo mit „Metanoia“ seinen sechsten Longplayer vor, der im bekannten Pagan-Folk-Gewand sich mit verschiedenen Aspekten der Verwirklichung eines höheren Bewusstseins auseinandersetzt. Dargeboten im Heavenly Voices Stil und eingebettet in vielschichtige Weltmusik ist Ágnes Stimme wie auf den Alben zuvor Dreh- und Angelpunkt der Kompositionen. Auffällig im Vergleich zum Vorgänger ist die Zunahme leicht bedrückender Atmosphären, so dass die Feenwelt des Duos einige düstere Ecken bereithält. Ein wenig fehlen deshalb in den abwechslungsreich instrumentierten Tracks die „sonnigen“ Momente, aber vielleicht gehört eben auch das Durchschreiten eines dunklen, verwunschenen Ortes zum Weg der Erkenntnis. Ein besonderer Glanzpunkt der Produktion ist übrigens auch dieses Mal das Booklet, das von Tóth selbst kreiert, den Stücken einen grafischen Rahmen gibt.
Peter Heymann
Veröffentlicht: 04/2017
No results found.