(Jungle Records)
The Eden House sind eine Art Supergruppe des Gothrock – und überschreiten doch die Genregrenzen. Im Kern bestehen sie aus Stephen Carey (This Burning Effigy), Tony Pettitt (Fields Of The Nephilim) und Simon Rippin (Sensorium, NFD). Den Gesang übernehmen verschiedene Sängerinnen, unter anderem Monica Richards (Faith And The Muse) oder Lee Douglas (Anathema). Jeder Song hat einen anderen Reiz – und doch passen die ätherisch-atmosphärischen Rocktracks perfekt zueinander. Man nehme „Verdades“, das mit einem kraftwerkartigen Bliepen beginnt, um dann zu von Monica Richards sehnsüchtig gesungenen spanischen Gedichtzeilen eine atemberaubende Leidenschaft zu entwickeln. Das von Louise Crane (Solemn Novena, Raven Adore) zu einer Akustikgitarre und Geige hingeschmachtete „Misery“ hingegen erinnert vom Gesang her an die besten Momente, mit denen einst All About Eve die Herzen von Düsterrockern erwärmten. Aus „12th Night“ hingegen sticht Pettitts rollender Nephilim-Bass und Monica Richards geisterhaft flüsternder Gesang heraus, der klingt, als würde man ein unheimliches Geheimnis anvertraut bekommen. Bei „It’s Just A Death“ ufert der Sound im besten Pink-Floyd-Stil zur Stimme von Lee Douglas aus. Und Gastsängerin Kelli Ali (Ex-Sneaker Pimps) erhält im sinnlichen „Kiss Kiss Bang Bang“ einen beinahe triphoppig-verträumten Galaauftritt. Ein ausgefeiltes, vielschichtiges Album, das vielleicht beste von The Eden House bisher.
Georg Howahl
Veröffentlicht: 06/2017
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