Review
Artist: The Creepshow
Titel: Death At My Door
- Artist: The Creepshow
- Label/Vetrieb: n/a
The Creepshow „Death At My Door“
(Concrete Jungle Records/Edel)
Auf kanadischen Autobahnen gilt, soweit ich weiß, ein allgemeines Tempolimit von 100 km/h. Passen kanadische Bands ihre Alben neuerdings diesem Umstand an? The Creepshow konzentrieren sich auf „Death At My Door“ jedenfalls auffällig stark auf Songs, die sich in der gemäßigten Geschwindigkeitszone bewegen. Ausreißer wie „Tomorrow May Never Come“ oder der großartige Party-Track „New Kings“ bleiben rar. Die erste Enttäuschung über diese Zurückhaltung der orgelverliebten Kontrabass-Rock’n’Roller verfliegt, wenn man den neuen Stücken Zeit gibt. Wut und Wumms sind durchaus vorhanden. Nur sind sie stärker in das sehr gepflegte und ausgefeilte Songwriting eingebunden und fußen auf dem Zusammenspiel des Quintetts und der Dynamik der Arrangements statt auf durchgetretenem Gaspedal. Davon profitiert vor allem Sängerin Kenda Legaspi, deren Stimme hier dank zusätzlichem Raum in ihrem ganzen Facettenreichtum zwischen Aggression und Zerbrechlichkeit perfekt zur Geltung kommt. Letztlich sind auch die Uptempostücke sehr geschickt platziert. Sie bieten genau das richtige Maß an Abwechslung. Wer nicht nur den schnellen Kick, sondern ein Album voller starker Songs sucht, das auch nach dem zehnten Durchlauf nicht ausgelutscht klingt, der wird hier fündig. Eine reife Leistung im besten Sinne.
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 10/2017
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