Review
Artist: The Charlatans
Titel: Different Days
- Artist: The Charlatans
- Label/Vetrieb: n/a
The Charlatans
„Different Days“
(BMG/PIAS/Rough Trade)
Haben Sie’s gemerkt? Die eingehenden neunziger Jahre der britischen Indie-Musik kommen zurück. Erstes Slowdive-Album seit 22 Jahren, The Stone Roses sind wieder aktiv, und auch Ride stehen bald mit neuem Material auf der Matte. The Charlatans kann das herzlich egal sein – die Band aus Manchester war anders als die genannten Kollegen immer präsent, und „Different Days“ ist bereits ihr 13. Longplayer. Der das Tempo gegenüber dem teils aufreizend entspannten Vorgänger „Modern Nature“ wieder ein wenig verschärft, ohne auf sofort zündende Tanzflächenrenner angewiesen zu sein. Das Titelstück oder die Single „Plastic Machinery“ entwerfen vielmehr kompakte Indie Rock-Songs mit Sinn für Spannungsbögen, die über die Genregrenzen von Rave oder Sixties-Pop längst erhaben sind. „There Will Be Chances“ macht mit seinem federnden Gitarrenriff Shed Sevens „Going For Gold“ und somit der Cool Britannia-Welle seine Aufwartung, während Gast-Drummer Stephen Morris bei „The Same House“ Gesellschaft von seiner Frau Gillian Gilbert bekommt und das Stück zum launigen Piano-Klopfer mit halb New Order im Studio wird. Und schließt „Different Days“ mit dem vollmundigen Singalong von „Spinning Out“, hat nach Johnny Marr, Anton Newcombe von The Brian Jonestown Massacre oder Lambchops Kurt Wagner auch The Jam-Veteran Paul Weller seinen Auftritt gehabt. Auf einem Album, nach dem The Charlatans entspannt ihrem 30-jährigen Bestehen entgegensehen können.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 06/2017
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