Eigentlich ist es sehr unfein, gleich zu Anfang einer Plattenkritik zu zitieren. Nichts desto trotz soll dies selbst auf die Gefahr der Unhöflichkeit hin dennoch an dieser Stelle praktiziert werden: „Drum ‚N Bass mit Indien-Touch“ schrieb Schubladen-Fachmann Abresche nur wenige Minuten nach Erhalt des Album wohldurchdacht mit sorgsamer Handschrift auf das dazugehörige Platteninfo, dem auch gleich das zweite Zitat entliehen werden soll: „Talvin Singh ist klassisch ausgebildeter, indischer Musiker, Multiinstrumentalist, Komponist, Produzent, DJ, Kunstkenner, konzeptioneller Denker, Trendsetter und Mystiker.“ Wow. Verfaßt von zwei Experten, die es wissen müssen. Und in der Tat: Vielmehr muß auch gar nicht über das zweite Album der weitgereisten Ideenfabrik und Allround-Genius Singh gesagt bzw. geschrieben werden. Zehn Tracks oder fast vier Räucherstäbchen lang mischt der trendsettende Multi-Mystiker traditionelle Gesänge und Rhythmen aus der fernen Heimat mit westlichen Club-Sounds zu einem kulturen-übergreifenden Eintopf ü¡ la Transglobal Underground oder Fun-Da-Mental, über dessen wärmendem Ofenfeuer sich Abendland und Hindu-Volk mit opium-vernebeltem Blick freundlich die Hände zum bewußtseinserweiternden Gedankenaustausch reichen.
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