(Deutsche Grammphon/Universal)
Bislang traten Matteo Milleri und Carmine Conte vor allem als Vertreter des gepflegten Club-Sounds in Erscheinung. Nun ist die Deutsche Grammophon nicht unbedingt ein Deep House Label. Was also ist passiert? Klassik im engeren Sinne legen Tales Of Us auf „Endless“ nicht vor, aber ausufernde Klanglandschaften, die man vielleicht am besten als neoklassisch inspirierten Ambient bezeichnen könnte. Ein einsames Piano perlt inmitten von bedrohlich pulsierenden Rhythmen, die an die hypnotischen Pattern der Minimal Music erinnern („Alla Sera“). Kurz darauf strukturiert eine bewegte Klavierfigur das Geschehen – untermalt von nebelhaften Harmonien („Ricordi“). Majestätische Akkorde, die ins Psychedelische kippen, seltsame Sounds und rhythmisches Knistern im Hintergrund – „Endless“ ist ein Fest für musikalische Fantasten und Klangfetischisten. Ein faszinierender Soundtrack, der den Hörer herausfordert, seinen eigenen Film zu konzipieren.
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 04/2017
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