Review
Artist: T.S.O.L.
Titel: Disappear
- Artist: T.S.O.L.
- Label/Vetrieb: Nitro, Zomba
Wer rumpelt denn daüDie ü£berraschung ist klein, die Freude jedoch überdimensional groß: T.S.O.L., Mitbegründer eines ganzes Genres, klopfen mit ihrem neuen Album an Tür und Tor, die natürlich für die dunklen Punkrocker aus dem sunshine state traditionell weit offen stehen. Erst Gothpunk in der Hochphase eben jenes Genres, dann Hard Rock, als sich manche noch ernsthaft vorstellen konnten, bei Poison als Sänger anzuheuern, danach verschwunden und jetzt wieder in Sachen Gothpunk unterwegs. T.S.O.L. konnte man eigentlich zu keiner Zeit ihrer langjährigen Karriere Untätigkeit vorwerfen, Uninspiriertheit allerdings mit Fug und Recht. Im Zuge des heraufbeschworenen/ gefürchteten und tatsächlich eingetretenen 80ies Revivals (siehe auch: Human League, Samhain, The Damned, Misfits und tausend andere) sind auch die Punker mit der depressiven Lebenseinstellung zurück aus ihren unaufgeräumten Zweieinhalbzimmerwohnungen, angefüllt mit altem Vinyl-Zeugs, vollen Aschenbechern und leeren Bierdosen, die gleichen alten Musiker um Frontmann Jack Grisham (mal abgesehen vom Neuzugang Jay OÔÇÖBrien on drums), alle im gleichen Gewand, gleicher Sound, versteht sich. Vielleicht sind sogar die Instrumente noch die alten, wundern würde es wohl niemanden angesichts von „Disappear“. Wie in alten Tagen sägen und trashen sich T.S.O.L. durch ihre Songs attitüden-geladenen Duster-Punk-Lifestyles, haben mit „Pyro“, „Renounce“ oder „Socialite“ wieder den einen oder anderen Tanzflächen-Ohrwurm für Träger von Rückenaufnähern mit „PunkÔÇÖs Not Dead“, „Petting statt Pershing“ und ähnlich nostalgischen Slogans im Programm, und bieten nach Jahren des Dürstens wieder ein kleines Stückchen musikalische Vergangenheit an, das man nicht leichtfertig abschlagen sollte. Verblichene, akustische Fotos von schrillen Typen mit zeitaufwendigen Frisuren, die komisch tanzten und irgendwie anders waren. Gothpunks gar?
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