Review
Artist: SYKES
Titel: I Witness
- Artist: SYKES
- Label/Vetrieb: EFA, Iris Light
Chilled out down tempo jazzy ambience‘ – ein dolles Etikett, das Iris Light hier dem neuen Projekt von Martin Stovey aus dem Elixir-Dunstkreis aufdrückt. So nach der Vorgabe: Irgend etwas davon wird schon stimmen. Zeugt aber auch von einer gewissen Sprachlosigkeit gegenüber dem mehrschichtigen Material auf „I Witness“, doch das muß nicht zwangsläufig auch Ziel- oder Stillosigkeit bedeuten. Im Gegenteil, Sykes‘ feinsinnig arrangierte Downbeat-Tracks bedienen sich zwar durchaus ungeniert an den verschiedensten Ecken des zeitgenössischen Elektronik-Bauchladens, ergeben aber unterm Strich trotzdem äußerst individuelle Groove-Kartons mit doppeltem Boden. ÔÇÜJazzy‘ meint dabei glücklicherweise kein endloses Gefrickel als Selbstzweck, sondern höchstens mal soulig-gospelige Vocal-Samples und gelegentlich eine gestopfte Trompete, die mit der technischen Grundlage auf reizvolle Weise harmonieren. Nach Recoils „Jezebel“ eine weitere Abstraktionsstufe von Mobys ÔÇÜOh Lordy Trouble So Hard‘-Sound, der Gesamteindruck erinnert aber eher an Scorn zu Zeiten von „Evanescence“ oder „Gyral“: Relaxt, hypnotisch und ansatzweise verdrogt, aber immer mit genug Beats und Loops, um die ohrwurmige Endlosschleifen-Kurve zu kriegen. Schwer greifbar, aber im traumwandlerischen Schwebezustand zielstrebig Richtung grooviges Wohlempfinden unterwegs. Erst beim zweiten Hinhören ein Hit, dann aber ein richtiger.
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