Wenn HipHopper irgendwann in ihrem tristen Gangleben auf den Trichter kommen, daß endlich etwas passieren müsse, dann endet dieser Gedankengang in letzter Zeit nicht selten in teilweise recht interessanten Kooperationen mit Rock- und Metalbands. Manchmal sind die Ergebnisse ziemlich gut (siehe ersten beiden Bodycount-Alben), andere ganz akzeptabel (siehe Methods Of Mayhem oder den „Loud Rocks“-Sampler), andere dagegen gehen völlig in die Hose (letzte Cypress Hill Ergüsse ü¡ la „(Rock) Superstar“). Und eben jene sind mit ihren durchaus als unausgegoren zu bezeichnenden und überaus gewagten Heavy-Exkursionen in die Welt von echten Drums und verzerrten Gitarren scheinbar noch nicht genug auf die Nase gefallen, wagt sich Cypress Hill MC Sen Dog doch dessen unbeeindruckt mit seiner bereits seit angeblichen zehn Jahren existenten Zweitband SX-10 schon wieder auf das dünne Eis aus Rap und Rock (bzw. vice versa), auf dessen schmalen Grat der Erträglichkeit zu wandeln schon manch andere kläglich gescheitert sind. Dabei gibt es rein technisch gar nicht mal so viel an „Mad Dog American“ auszusetzen: Der Sound ist fett, wie es sich gehört, die unvermeidlichen Gäste sind ebenfalls in ausreichender Zahl vorhanden (Everlast, Leute von den Kottonmouth Kings, Downset und natürlich die Kollegen von Cypress Hill), und die X-Over-Idee ist ja sowieso grundsätzlich eine eher befürwortenswerte. Um so ärgerlicher, daß der amerikanische Hund doch im Endeffekt an einer einzigen Sache krankt: Dem Geist des Albums. Irgendwie kriegen es die Jungs nicht gebacken, gute und spannende Songs zu schreiben und versinken mit ihrem Allerweltseinerlei aus Standard-Gitarrenriffs und -breaks und zugegeben manchmal ziemlich o.k.en Flow bis zum weit unten hängenden Hosenbund im Langeweile-Mittelmaß des typischen Nebenprojektschicksals.
Veröffentlicht: 2000
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