Nimmt man einen Mann wie Philip Anselmo einmal genauer unter die Lupe, stellt sich erschwerend die Frage, ob seine Tage ebenfalls 24 Stunden zählen oder ob der gute Phil gar ein Geheimrezept erfunden hat, welches ihm das Anhalten der Zeit erlaubt. Viel Freizeit scheint der musikalisch überaus aktive Sänger und Gitarrist nicht zu haben, denn neben seiner Rolle als Pantera-Frontmann tobt er sich in etlichen anderen Bands wie Down, Necrophagia (hier nennt er sich allerdings Anton Crowley) und Viking Crown aus, verbringt sicherlich viel Freizeit mit dem Konsum illegaler Substanzen und ist nebenbei mit der Southern Isolation-Maindame Opal verheiratet. Auf dem Superjoint Ritual-Erstling „Use Once And Destroy“ läßt Phil im Gegensatz zu Down seiner Ader für schnellere, metallischere Musik freien Lauf und kommt weniger laid back daher, dafür aber mit einer geballten Ladung Aggression. Einstieg findet die CD mit dem Instrumental „Oblivious Maximus“, bevor es mit „It Takes No Guts“ kräftig zur Sache geht. Anselmo läßt neben seinem kreischenden Organ die Gitarrensaiten sprechen und wird dabei von Schlagzeuger Joe Fazzio, Bassist III sowie den beiden Gitarristen Jimmy Bower (Drums bei Down) und Kevin Bond unterstützt. Sechzehn Songs tiefergestimmtes Südstaaten-Szenario in vorwiegend zügigem Tempo, aufgelockert durch Midtempo-Attacken und jede Menge handgemachte Sportzigaretten. Die seit zwei Jahren existierende Band (die Truppe versteht sich keineswegs als Projekt!) serviert die Goldene Mitte zwischen gezügelten Doomstern ü¡ la Down und metallischen Pantera-Exzessen, hier werden Hardcore-, Metal- und Punk-Begeisterte zu gleichen Teilen befriedigt. Wir dürfen uns schon jetzt auf ein weiteres Projekt des Workaholics gefaßt machen.
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