(RGK/Nova Media)
Malte El Niño ist ein Zeitreisender in Sachen Electropop. Was sich mit der MCD „Zuckervater“ andeutete, bewahrheitet sich auf dem vorliegenden Album „Paläste aus Katzengold“ eindringlich: Es sind die 80er, die ihn für sein Projekt Superikone geprägt haben. Mal sind es eher rhythmisch abgehackte EBM-Anleihen, mal luftige und leichte NDW-Reminiszenzen, die vorherrschen, aber stets ist das Ergebnis tanzbar. Hört man „Den letzten löscht das Licht“, so denkt man sofort an „Eisbär“ von Grauzone. Quirlig-romantische NDW-Sounds auch bei „Lass uns die Sterne von oben seh’n“, das in den 80ern die Charts erobert hätte. Heute ist Superikone mit diesem Sound, der modern produziert ist und auch durchaus nicht angestaubt klingt, wahrscheinlich ein wenig zu sehr vom Mainstream entfernt, um flächendeckend Erfolg zu haben. Aber mit dem einen oder anderen Track wird er auf jeden Fall zumindest die Szeneclubs erobern.
Karin Hoog
Veröffentlicht: 06/2017