Review
Artist: SUNTERRA
Titel: Lost Time
- Artist: SUNTERRA
- Label/Vetrieb: SPV, Wait And Bleed
Verspielte Flötenklänge und krächzendes Rabengeschrei im Wind zerreißen die Stille, dann bricht sich aufwühlender Gothic Metal mit massiver Keyboardkonturierung sehr eigenständiger Prägung machtvoll Bahn. Die Flöte soll der Sache im Folgenden noch des öfteren gleißende Glanzlichter aufstecken. Gesanglich agieren Sunterra, talentierte österreichische Genrekönner, auf der bewährten Beauty and the beast-Schiene, aber sie tun es mit Bravour. Mit einer traumhaft guten Sängerin, deren feinfühlig beseeltes und doch überaus kraftvolles Organ enorme Gefühlswallungen sinnlich-lasziver Natur in mir auslöst. Das Debütalbum „Lost Time“ ist absolut keine: Herrlich durchdachte Melodik aus dem kompositorischen Bilderbuch kreativer Träume, flüssige, treibende und neben aller involvierten dunklen Romantik doch dauerhaft druckvolle Kompositionen: Inszenierte Dramatik, wie man sie sich bei dieser Art von Musik nur allzu sehr ins ergriffene Gemüt wünscht. Gleich der erste Song „Fields Of Pain“, eine erfreulich opulent arrangierte und schwarzmetallastige Gotikhymne, versetzt in die nötige, die losgelöste Stimmung, um sich am erfrischend andersartigen barocken Dämmerungssound dieser hingebungsvoll aufspielenden Prachtkapelle aus der Alpenrepublik zu erbauen. Sunterra haben ihr Schwarzpulver jedoch noch sehr lange nicht verschossen, denn gleich der zweite Track, das herzerbebende Titelstück, knüpft mit seiner sich schnell freisetzenden Eigendynamik nahtlos an das vorherige Geschehen an. Ich könnte hier seitenlang jeden einzelnen Song beschreiben, besser ihr holt euch diese Zauberscheibe lieber heute als morgen – solche Scheiben braucht man in gewissen Momenten.
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