Review
Artist: SUGAR RAY
Titel: Sugar Ray
- Artist: SUGAR RAY
- Label/Vetrieb: Atlantic, EastWest
Wenn es eine halbseidene Regel im Musikbiz gibt, dann wohl die, daß sogenannte Sommerplatten zu jeder irgendwie vorstellbaren Jahreszeit veröffentlicht werden (vorzugsweise jedoch im Frühjahr), niemals aber im Sommer. Selbstverständlich erfüllt auch das mittlerweile vierte und schlicht „Sugar Ray“ betitelte Album der süd-kalifornischen Collegeradio-Kings um Mädchenschwarm und Smiley-Sänger Mark McGrath diesen Tatbestand und weiß das durch garstige Eisstürme, graue Wolkenschleier und frühzeitig einsetzende Dämmerung in ein fast unerträgliches Post-Hitzefrei und Herbstdepressionen dominiertes Jammertal verwandelte Kämmerlein per luftig-leichten, kalorienarmen und absolut fettfreien „Cabrio-Radio auf 11“-Songs als ein in tausend bunten Farben schillerndes Paradies voller kurzweiliger Geschichten von romantischen Teenager-Verliebtheiten, unbeschwerten Surfer-Jugendzeiten und ähnlichem erscheinen zu lassen. Dementsprechend herrscht auch auf dem neuen Werk der millionenschweren und mittlerweile natürlich zum völligen Klischee der Teenie-„Punkrocker“ ü¡ la Blink 182 und Konsorten verkommenen Orange County Jungs eines in Reinkultur vor: Gute Laune mit so tollen Mitsing-Melodien, die nicht nur catchy, sondern regelrecht gluey sind in dermaßen rauhen Mengen, daß Belanglosigkeit und Seichtheit, sprich: Langeweile, in Songs wie „Answer The Phone“ oder „Ours“ einen neuen Namen finden, auch wenn man sich diesmal von „einer völlig anderen Seite“ zeigen wollte und die Verstärker laut Producer Don Gilmore (u.a. Linkin Park) sogar „richtig aufdrehen“ durfte. Guter Tip: Album unausgepackt in den Plattenschrank und beim allerersten Open-Air-Grillen im heimischen Garten als Hintergrundmusik laufen lassen. Spätestens beim fünften Bier gewinnt „Sugar Ray“ enorm an Qualität…
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