Das amerikanische Duo Stromkern genießt eine Art Ausnahmestellung in der Electro-Szene, die sich vor allem auf Ned Kirbys unikaten Gesangsstil zurückführen läßt. Wer den Clubhit „Heretic“ kennt und zuordnen kann, wird Stromkern selbst neben einhundert ähnlichen Veröffentlichungen eindeutig identifizieren können. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß man sich mit dem letzten Album „Armageddon“ musikalisch weit von den eigenen Anfängen entfernt hat und die Integrierung von leichtfüßigen Einflüssen aus Dance und Pop zur Selbstverständlichkeit gemacht hat. Ebenso selbstverständlich scheint es auch, daß Seabound, Cut.Rate.Box und Stromkern selbst das von „Armageddon“ bekannte „Re-Align“ durch ihre Mixer filterten und Resultate mit noch stärker betonter Tanzbarkeit abliefern. Guido Fricke von La Floa Maldita oder den vielleicht noch in Erinnerung befindlichen Second Voice, bereits bei früheren Produktionen involviert, macht es andersrum und gestaltet das ohrwurmartige „Perfect Sunrise“ sperriger und haut noch eine wuchtige Gitarre in den Song. Und HaujobbüMit ganz eigenem Kopf und vorhersehbarer Unvorhersehbarkeit machten die Verwandlungskünstler kurzerhand einen ganz neuen Track aus „Terrorist“, alles andere wäre zumindest verwunderlich gewesen- leuchtet ein. Doch zurück zu den Tatsachen: Insgesamt acht Titel umfaßt dieser Album-Nachschlag, den brandneuen Song „Anthrax“ inklusive. Persönlich ziehe ich zwar die vorbildlosen ersten Veröffentlichungen Stromkerns vor, aber auch meinen Hut vor der reifen Arbeit, die hier drinsteckt. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

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