Nach dem wirklich gelungenen Debüt, das uns so unvergleichliche Hits wie „Tomorrow I’ll Be Perfect“ beschert hat, legen Elena Lange, Thies Mynther, Mense Reents und Hendrik Weber das neueste Ergebnis ihres Patchwork-Seminars „Thinking (wo)man’s pop music“ vor. Wie keine zweite Band in Deutschland verstehen es Stella zur Zeit, Zitate quer durch die Popgeschichte zu einem eigenständigen und unkonventionellen Stil zu vermengen. Auf „Finger On The Trigger…“ geht man zuweilen etwas elektronischer als früher zu Werke, vor allem in der ersten Hälfte des Albums, was der Band äußerst gut steht. Perlen wie der Titelsong oder „Bad News Entertainment“ sind einfach klasse. Natürlich klingt das Ganze auch, wenn die Band als solche aufspielt, wie zum Beispiel in dem herrlich poppigen „Bosses Of The Soul“ oder in „Belle Grade“ mit seinem 70er Jahre Schweine-Rock Riff. Richtig lustig finde ich „The Jogging Man“ – erinnert sich hier noch jemand an „Baker Man“ von Laid BacküSo in etwa muß man sich das vorstellen, nur cooler. Da Blumfeld nur noch intellektuell verbrämten Schlagerkitsch fabrizieren und Die Sterne drohen, sich in ihrem eigenen Universum zu verlieren, obliegt es nun Stella, die hiesige Pop-Musik voran zu bringen. „Finger On The Trigger…“ ist bereits der zweite Schritt dahin.

Veröffentlicht: 2000

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