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„Aklamerad Kalamitet“
(Despotz/Cargo)
Kamerad Kalamität hat mal wieder Laune. Und die Schnauze gestrichen voll: „No homepage, no facebook, no tours, no bullshit“, brüllt uns Hank von Gaia aus seiner Waldhütte entgegen, in der er laut eigener Aussage keinerlei Elektrizität benötigt, um zu musizieren. Klar doch, denn wo bei anderen der Strom aus der Steckdose kommt, besitzt der Schrat einen Generator. Es darf gelacht werden. „This is what black metal is all about“, lässt er noch vernehmen, eine Aussage, die ebenfalls zur Erheiterung taugt. Es sei denn, man überhört geflissentlich die flippigen Bassläufe von „Horor Och Charlataner“ oder das käsige Gitarrensolo bei „Smutsig“. Erst wenn ab „Hatets Kaos Är Underbart“ das Produktionsniveau auf das Plateau von Hüttenschuhen abgesenkt wird, bricht der „wahre“ Norweger aus dem allenfalls „blackened“ Schweden. Und prompt gönnt er sich ein paar Minuten Tempoverschleppung („Reminiscens“) sowie eine Extraportion weiblicher Singvogelstimme („Ty Sublim Är Den Svarta Ängeln“). Mehr Forst als Frost. Und die Fresse mal wieder (zu) voll genommen. Tut es denn Not? Wehe, wenn der Stromverbrauch abgelesen wird.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 04/2016
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