Review
Artist: SOUL CENTER
Titel: III
- Artist: SOUL CENTER
- Label/Vetrieb: NovaMute, Virgin
Live aus dem Kölner Seelenrechenzentrum für fortgeschrittene und angewandte Schnipsel-Elektronik – Thomas aka Ester Brinkmann aka Max Ernst versucht auch auf dem dritten Soul Center-Album wieder zusammenzustöpseln, was höchstens teilweise zusammengehört, nämlich minimalistische Electro-Grooves, ambiente Flächen und soulige Sample-Geschichten. „III“ geht musikalisch hervorragend als akustisches Pendant zum Robodog-Cover mit angeschlossenem Senso-Knochen durch, denn hier geht Niedlichkeit vor Dancefloor. Brinkmann klöppelt sich pluckerig durch seinen verkabelten Mikrokosmos, und das läßt abwechselnd an Cabaret Voltaires repetitive Crü®puscule-Tracks oder Spielzeug-Underworld denken. Der Techno-Charakter seiner Force Inc.-Releases geht Soul Center dabei vollkommen ab – selbst die Single „A Good One“ setzt weniger auf Eingängigkeit als auf elektronische Bandschleifen in der digitalisierten Hundehütte, und noch abseitiger wird’s, wenn Brinkmann Isaac Hayes-Samples aus dem I-Know-You-Got-Soul-Prozessor scheppern läßt und klingt wie ein Gospel-Moby unter Reinraumbedingungen. Zwar wahrlich kein Reißer, aber ein durchaus angenehmer Soundtrack, wenn der Abwasch mal länger dauert als eine No Doubt-CD, falls ich Clausen richtig verstanden habe.
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