Nicht nur der Schriftzug erinnert frappierend an den der Misfits, auch der Albumtitel läßt gewisse Assoziationen mit der Horror-Punk-Legende nicht nur zu, sondern beschwört sie sogar. So ist man denn auch nur noch wenig verwundert, daß hinter dem Allstar-Projekt Son Of Sam zwar nicht (nur) Glenn Danzig persönlich, nein, viel besser, zu 3/4 alte Members der sagenumwobenen Samhain (namentlich Gitarrist Todd Youth, Drummer London May und Basser Steve Zing) mit A.F.I.-Sänger Davey Havok stecken, die sich mit ihrem Debüt selbstverständlich nach alledem anhören, was man nun erwartet. Und das ist durchaus positiv gemeint. Entstanden in ganzen zehn Tagen zieht man mit seinen Songs From The Earth“ alle Register B-Movie-beeinflußten Trash-Punks wie er selbst in besten Zeiten von den Originalen nicht authentischer gespielt wurde. Nicht umsonst versteht sich das Quartett als Semi-Tribut-Band mit dem erklärten Ziel, die glorreiche Vergangenheit zehn Songs oder eine gute halbe Stunde lang noch einmal höchst lebendig werden zu lassen. Ein Vorhaben, welches Son Of Sam auch mit spielerischer Leichtigkeit umsetzen, geht man doch schon mit dem Opener „Of Power“ nach allen Regeln der alten Schule zu Werke: Das Schlagzeug poltert nach alter Manier, die Gitarren bratzen, Schinkenmeister Glenn Danzig höchstpersönlich spielt die dämonisch-dräuende Kirchenorgel, Sänger Davey könnte stimmlich ja ohnehin als der uneheliche Sohn des kleinwüchsigen Kotelettenträgers durchgehen und sogar die berühmt-berüchtigten Mitgröhlchöre sind so dermaßen gut kopiert, daß es einem die Tränen in die Augen treibt. Einzig und allein an der bekannt miesen misfits’schen Soundqualität hat man diesmal gearbeitet und sich mit Nick Raskulinecz einen Mann an die Regler geholt, der schon Marilyn Mansons letzter Platte zu einer gelungenen Produktion verholfen hat. SOS haben sich mit „Songs From The Earth“ den goldenen Retro-Award redlich verdient.
Veröffentlicht:
No results found.