Das nunmehr dritte Album des Kooperationsprojekts Soko Friedhof, von David A.Line (Untoten) und DJ Demian (Festival der Geisteskranken), liegt nun in Form des „Die Geschichte eines Werwolfs“ Albums vor. Auffallend ist, daß noch keine der beiden bisher veröffentlichten Alben der Sonderkommission so in sich geschlossen und homogen klang wie eben nun die Story über den Berliner Werwolf. Aufgrund der Tatsache, daß man sich bei den Arbeiten zu der neuen Scheibe dazu entschlossen hatte, im Studio auch auf organische Drums und Bässe zurückzugreifen, erfährt die Soko Friedhof Dimension eine angenehme Frischzellenkur. Wer Tanzstoff ü¡ la „Perversion Bizarre“ vom letztjährigen Album „Im Beichtstuhl der Begierde“ erwartet, wird enttäuscht werden. Viel wichtiger ist es jedoch, daß David und Demian es geschafft haben, über 18 Tracks hinweg einen ungeheuren Spannungsbogen zu erarbeiten. „Die Geschichte eines Werwolfs“ animiert demnach eher zum intensiven Hörgenuß denn zum Abzappeln im Strobofeuer des lokalen Gruftclubs. Der oftmals im Zusammenhang mit Soko Friedhof herbeigerufene Trashfaktor ist im Vergleich zu den ersten zwo Releases auch deutlich geschrumpft, obgleich Titelgebung und Cover- sowie Fotoartwork ganz deutlich in der Tradition der Band stehen. Mein persönliches Highlight – und wie ich im in dieser Sonic Ausgabe nachzulesenden Interview mit David A.Line erfahren mußte – und auch Davids Fave ist ganz klar das „Totenkopfmausgedicht“. Fans und Freunde der ersten beiden Sonderkommissioneinsätze, sowie Liebhaber der verschachtelt-frickeligen Untoten-Tracks sollten zugreifen. In diesem Sinne: Witten was a mistake!

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