Das letzte Album „A Predatorüs Portrait“ brachte diese Schweden erstmalig so richtig in aller Ohren – und auch ihr neuestes und zeitgleich viertes Werk wird alle Anhänger der Band ganz sicher wieder begeistern können. Das Sextett, welches anfangs noch ziemlich auf Härte fixiert war, fand über die Jahre zu einem völlig eigenständigen Stil. Dieser ist am besten als landestypisch-melodischer, aber betont sehr technisch orientierter Progressiv-Death-Metal umschrieben. Es war aufgrund der stets ausgefeilten letzten Veröffentlichungen schon irgendwie logisch, daß sich Soilwork an den Instrumenten noch einmal steigern konnten, aber „Natural Born Chaos“ weist auch eine signifikant-innovative Modifizierung im Bandsound auf. So wurden die auch auf „A Predatorüs Portrait“ zuvor schon verwendeten vielstimmig-klaren, chorartigen Männer-Vocals diesmal noch erheblich mehr und breitenwirksamer zum Einsatz gebracht. Mit dieser ergiebigen Verfeinerung (kann bei stilistischer Engstirnigkeit wahlweise auch als Verschlechterung gewertet werden) hat der nordische Sechser aber das einzig richtige gemacht: Seiner ureigenen Entwicklung freien Lauf gelassen und damit gleichzeitig die Einmaligkeit der eigenen Schöpfung außer Frage gestellt. Somit hebt sich dieser neue Kracher erheblich mehr vom stark sättigenden Einheitsbrei der Szene ab, als dies sonst bei tödlichen Schweden-Importen zu registrieren ist. Produziert wurde in den Göteborger Fredmann Studios von Devin Townsend, welcher die Stärken von Soilwork sehr gut kennt und einen dementsprechend guten Job ablieferte. Jegliche mögliche klangliche Nuance hat Townsend mit hörbarem Feingefühl aus den zehn enthaltenen Klangblöcken herausgearbeitet und zu mächtigen musikalischen Skulpturen geformt. Ihrem Bandnamen werden Soilwork somit erneut vollauf gerecht. „Natural Born Chaos“ ist bodenständige, jedoch hingebungsvoll-passionierte Handwerkskunst von Unbeirrbaren, welche stellenweise sogar zur kreativen Perfektion getrieben wird.

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