Mit „Through Blinds“ lädt Justin Chamberlain alias Soft Vein zu einer intensiven Reise durch Melancholie und Isolation ein. Das Album verwebt Darkwave, Industrial und EBM zu einer dunklen Klanglandschaft, die an das Debüt „Pressed in Glass“ anknüpft und doch neue Tiefen erreicht. Beeinflusst von Depeche Mode und Brad Fiedels „Terminator 2“-Soundtrack, erzeugt Chamberlain eine Atmosphäre, die sich zwischen Sehnsucht und Kälte bewegt. Der Opener „Falling“ vermittelt Isolation und unterdrückte Emotionen, wobei Chamberlains distanzierter Gesang das Gefühl von Verlangen verstärkt.

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„God Whispers“ wiederum hebt die Dualität des Albums hervor und fordert dazu auf, sich in eigenen Verwundbarkeiten zu verlieren. Ewan Alastair Kays makellose Produktion verleiht dem Sound Tiefe, ohne dabei die rauen Ecken zu glätten. Mit jedem Track entfaltet Chamberlain die Facetten von Verlust und Verlangen – vor allem im Titeltrack „Through Blinds“, der Chamberlains Perspektive als distanzierter Beobachter reflektiert. Dieses Album ist mehr als Musik: ein dunkler Spiegel menschlicher Abgründe, der zum Nachdenken anregt und lange nachklingt.

Karo Kratochwil