(Village Green/a-Musik)
Mit „Intervals“ hat David Sheppard 2012 die Kritiker auf die Seite seines Projektes Snow Palms gezogen. Auch im Nachfolger „Origin And Echo“ besetzen alle möglichen Arten von Stabspielen (Xylo- und Metallophone) die Hauptrollen, werden aber durch einige prominent eingesetzte Synths ergänzt. Wer mit dem Stichwort Stabspiele wahlweise musizierende Kinder, Jazzer oder Easy Listening Orchester assoziiert, darf sich von Sheppards Tracks überraschen lassen. Er wagt sich an warme Ambient-Texturen mit Walter Carlos-Referenzen („Vostok“) ebenso heran wie an sakralen Minimalismus („Black Snow“) und schickt treibende Klänge auf kosmische Reisen („Origin And Echo“). Damit dürfte er endgültig den Beweis angetreten haben, dass er nicht nur ein hervorragender Musikbiograph ist (sein Buch „On Some Faraway Beach: The Life And Times Of Brian Eno“ hat sich längst als Standardwerk etabliert), sondern auch als Komponist und Musiker dauerhaft punkten kann.
Sascha Bertoncin
Veröffentlicht: 12/2017
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