Nach der DAC notierten Maxi-CD „Final Impact“ legen Sleepwalk mit „Torture Chamber“ endlich das zugehörige Album nach. Anläßlich des zehnjährigen Bandbestehens wird dieses zusätzlich in einer limited Edition Box mit Sleepwalk History- Booklet, Sticker und Bonus-CD erscheinen. Letztere beinhaltet neben drei bislang unveröffentlichten Songs übrigens elf größtenteils sehr gelungene Fremdremixe älterer und neuer Sleepwalk Tracks von Bands wie Absurd Minds, No Comment oder Framework. Das eigentliche Album knüpft nahtlos an die Vorabmaxi an und wird somit – mindestens für alle Electros – zum Pflichtkauf. „Torture Chamber“ ist, wie schon die vorherigen Veröffentlichungen von Sleepwalk, größtenteils sehr tanzbar ausgefallen – es zischt, blubbert und stampft nicht zu knapp. Geschickt eingesetzte Rhythmuswechsel, Geräusche und Splatter-Samples sowie der für Sleepwalk typische Endzeitsound sorgen für ein mehrdimensionales Surrounderlebnis. Gefeilt haben Sleepwalk auch am Gesang. Auf monotone Distortion wurde weitgehend verzichtet, statt dessen sorgen diverse Effekte dafür, daß Oliver Springs Stimme bei jedem Song variiert. Mit „Guilty“, „Wasted Time“ und „The Last Mile“ fallen auf „Torture Chamber“ neben dem schon von der Maxi bekannten „Wheel Of Time“, welches hier übrigens in einer überarbeiteten Version zu hören ist, mindestens drei weitere Club-Kracher ab. Die eigentliche ü£berraschung und ein geschickt gesetzter Contrapunkt auf „Torture Chamber“ ist jedoch der Song „Come With You“, für den Sleepwalk Franziska Kalb von No Comment als Gastsängerin gewinnen konnten. Recht ruhig und düster, mit dezenten TripHop-Anleihen versehen, entfaltet der Song mehr und mehr seine Wirkung und erinnert entfernt an die besseren Songs von Enya. Angesichts der Qualität von „Torture Chamber“ dürfte dies aber sogar das weniger tolerante Electro-Klientel verschmerzen können. Definitiv!
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