Kein Zweifel: Wenn es je irgend jemanden gegeben hat, der entscheidenden Einfluß auf den Erfolg der einstigen Guns ‚N Roses hatte, dann ist dieser jemand nicht unbedingt nur in der Person von Radlerhosen-Rocker W. Axl Rose zu suchen, sondern vielmehr im Mr. Marlboro des California-Hardrock, Saul Hudson alias der gute alte Slash, der von nicht wenigen damals als unglaublicher Poser-Vollspacken belächelt ganz nebenbei enorm zur Renaissance des Zylinders beitrug und dieser Art von Kopfbedeckung in Metal-Kreisen wieder eine gewisse, wenn auch zweifelhafte, Salonfähigkeit bescherte. Der Rest ist Geschichte, wurde schon tausendmal und mehr aufgerollt und soll spätestens mit Slashs neuem Album ein- für allemal begraben werden. „Ain’t Life Grand“ stellt nun den zweiten Schritt in der steilen Karriere des Gitarrenwonderboys aus der Schlangengrube auf die Bühnenbretter dar, der sich extra für den Nachfolger seines selbstbetitelten Debüts mit Teddy Andreadis (Ex-Guns ‚N Roses) und den Neuen Johnny Griparic, Ryan Roxie, Matt Laug und Sänger Rod Jackson eine richtige, neue, eigene Band zusammengestellt hat – nur für ihn, zum Austoben und so. Und Slash macht genau das, was alle von ihm erwarten: Zylinder auf und los. Wo „Use Your Illusion“ damals aufgehört hat, setzt der Dreadlock ohne die geringste Schweißnaht an, allein die neue Stimme macht die Vorstellung zunichte, man hätte es mit einem neuen G’NR-Album zu tun. Es muß gerockt werden, hier und da tritt der gute Geist des Blues aus dem Schatten ins Rampenlicht und mit „Back To The Moment“ kann man sich auch eine echte Kuschelrock-Ballade nicht mehr verkneifen. Doch was soll’s, darüber kann man gerade noch hinwegsehen und wenn man ganz ehrlich ist, muß das auch erlaubt sein…
Veröffentlicht: 2000
2000 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 2000
No results found.