Der Chef kocht mal wieder persönlich. Stuart McMillan und Orde Meikle veröffentlichen seit über zehn Jahren auf ihrem Glasgower Label Soma Dance und Techno und hangeln sich finanziell von Release zu Release, ohne ihr eigenes Projekt Slam aus den Augen zu verlieren. Daft Punk hatte Soma sogar schon, als die noch kein Schwein interessierten – den Reibach hat dann aber leider Virgin gemacht. Soma respektive Slam bleiben zumindest diverse Achtungserfolge in den Clubs, wie z. B. die Klassiker-Maxi „Positive Education“, die es auch noch mal auf „Alien Radio“ geschafft hat. Die Tanzschaffe gelingt aber auch auf den restlichen Stücken, denn McMillan und Meikle sind clever genug, das Album auf einer Länge von knapp einer Stunde durch illustre Gastauftritte aufzulockern. So darf Mo’Wax-Onkel James Lavelle auf „Narco Tourist“ ran, die singende DJane Dot Allison macht „The Dot“ zu einem sehnsuchtsvollen TripHop-Hit, und die letzte Single „Lifetimes“ federt sich acht Minuten über den Electro-Tanzflur und ist tatsächlich keine Sekunde zu lang. Klar kommt einem das alles nicht gerade unbekannt vor: Rigides Floor-Gewummer mit schmachtenden Vocals gab es auch schon bei Leftfield, und „Eyes Of Your Soul“ klingt mitunter so deutlich nach Underworlds „Dirty Epic“, daß es die reine Wiederhörensfreude ist. Latent nagende inhaltliche Leere bei den vielen Instrumentaltracks muß man zwar auch hier in Kauf nehmen, aber erzählt das mal knospenden Körpern unterm Stroboskop. Ordentlicher Zweitling.
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