Die Achse Vancouver-Gelsenkirchen/Buer zeigt sich weiterhin produktiv und kann diesmal gleich mit zwei Veröffentlichungen früherer Elektroniker aufwarten. Während das Kapitel Skinny Puppy mit dem zeitgleich veröffentlichten Abschiedsalbum „The ProcessÔÇØ wohl endgültig zu Ende geht, können FLA in eine rosige Zukunft schauen. Im Gegensatz zu den nach vorn blickenden FLA beschäftigen sich Skinny Puppy auf „BrapÔÇØ mit der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. Auf der ersten CD finden sich zwölf rohe Demoaufnahmen und Live-Versatzstücke, welche wohl eher an den Sammler als an den Hörer appellieren. Interessant ist es jedoch allemal, Zeuge der ersten Gehversuche zu sein und auf eine Reihe von Sounds zu stoßen, welche es letztlich doch noch geschafft haben, auf einem der späteren Alben zu landen. Absolut hörenswert ist übrigens die noch recht softe Version von „DeadlinesÔÇØ mit (wenn mich mein Gehör nicht trügt) Tom Ellard am Mikro. Die zweite CD nimmt den Faden dann ein paar Jährchen später wieder auf und umfaßt ebenfalls zwölf Livetracks und Studio-Outtakes, diesmal jedoch aus den frühen Neunzigern. Wenn auch die Tonqualität der Liveaufnahmen mitunter fraglich ist (ÔÇØTin OmenÔÇØ ist klanglich der Witz schlechthin) erhält diese CD durch das Vorhandensein von Hits wie „Gods GiftÔÇØ, „SpasmolyticÔÇØ oder „Grave WisdomÔÇØ ansatzweise den Charakter einer „Best of…ÔÇØ Compilation. Wesentlich interessanter finde ich jedoch die collagenartigen Tracks wie „ChoraloneÔÇØ oder „ReclamationÔÇØ, welche ein weiteres Mal beweisen, daß Skinny Puppy es wie keine andere Electro-Band verstanden, morbide Klangkonstruktionen für einen großen Hörerkreis zu kreieren.
Veröffentlicht: 1996
1996 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1996