Mit ihrer dritten Veröffentlichung „Suicide By My Side“ wird Kimberly Goss keinen mit den ersten beiden Scheiben „Beware The Heavens“ und „To Hell And Back“ gewonnenen Anhänger verärgern. Die stimmstarke Sängerin – welche vormals schon bei namhaften Acts wie Ancient, Dimmu Borgir und auch Therion Stimme und Finger im Spiel hatte – setzt mit ihrem dominanten und außerordentlich wandelbaren Organ auch auf „Suicide By My Side“ prägende Akzente in den enthaltenen zehn Stücken. Es ist schon erfreulich, zu registrieren, daß sich mit Kimberly eine vor individuellem Charisma nur so strotzende Künstlerin erfolgreich etabliert hat. Inmitten tausender Kolleginnen, welche stets entweder eine engelsgleiche und liebliche Intonierung anstreben (und oftmals schon im Ansatz scheitern) oder auf der anderen Seite so pervers wie möglich klingen wollen und dabei in den meisten Fällen die so relevante Authentizität auf der Strecke lassen. Dem signifikanten und naturgeilen gesanglichen Timbre von Fräulein Goss kann man sich jedoch so schnell nicht wieder entziehen. Gerade dadurch krallen sich perfekt instrumentalisierte Power-Speed-Songs (Flitzefinger Alexi Laiho von Children Of Bodom spielt wieder sein ganzes Können aus) wie zum Beispiel gleich der regelrecht „rotzige“ Opener „I Spit On Your Grave“ oder auch dessen druckvoller Nachfolger „The Sin Trade“ schnell in den aufgestellten Ohren fest. Sie stehen stellvertretend für eine Platte, die ihr musikalisches Seelenheil deutlich hörbar in den glorreichen 80ern sucht. Das legen sehr deutlich die zahlreichen traditionellen Elemente im Songwriting von „Suicide By My Side“ dar, die in allen Songs verwoben wurden. So weit, so gut. Jedoch blieben die beiden anderen Sinergy-Scheiben durch eine ihnen eigene und auffallend deutlich besser konsumierbarere Melodieführung irgendwie angenehmer in Erinnerung.
Veröffentlicht: