(BMG/Warner)
„I believe in magic“, singt Jim Kerr gleich im ersten und eingängigsten Song des Albums. Und wenn er tatsächlich einen Zauberspruch benutzt hat, dann war es ganz bestimmt ein Verjüngungszauber, denn das ganze Album klingt so frisch, dass man kaum glauben will, dass die Simple Minds nun schon seit 40 Jahren auf der Bühne stehen. Mit den ersten vier Songs ihres neuen, 21. Albums knüpfen sie ausgerechnet an die Phase der frühen 80er-Jahre an, also bevor sie mit „Don’t You (Forget About Me)“ und „Alive And Kicking“ zu Popstars wurden. Nein, zu Beginn sind sie new-waviger als in den letzten 30 Jahren, „Magic“ kickt, auch „Summer“ wirkt erfrischend elektronisch und fast trancig. Ein weiterer Hit ist „The Signal And The Noise“, der große Emotionen beschwört. Die zweite Hälfte wirkt mit einem größeren, streicherlastigen Sound sehr soundtrackartig, hat aber etwa in „Barrowland Star“ durchaus Anleihen bei Bowie. Und via „Sense Of Discovery“ liefern sie eine sehr atmosphärische Eigenhommage an „Alive And Kicking“. All das ist immer noch Pop, aber sehr gut gemachter – und das beste Album, das die Simple Minds seit Mitte der 80er-Jahre veröffentlicht haben.
Georg Howahl
Veröffentlicht: 02/2018