Die Simple Minds at their best: Wer erinnert sich nicht gerne an die schönen Zeiten, in denen man einen 25 DM Walkman mit „Someone Somewhere“ geladen hatte, um damit eine sommerliche Busfahrt zur Schule zu überstehenüAber die Simple Minds waren auch avantgardistischer, denkt man an Songs, die die industrielle Gesellschaft zumindest musikalisch romantisierten: „Love Song“, „Theme For Great Cities“ uvm. An diese hehren Ziele wollen Jim Kerr und Charlie Burchill wieder anknüpfen, wobei der romantische, melancholische Aspekt meiner Meinung nach im Vordergrund liegt. Man erkennt deutlich beim Titelstück den Wunsch zur Rückkehr zu den 80er Hits der Band, sie erreichen dieses Ziel jedoch viel mehr durch einen Song wie „One Step Closer“ oder den fulminanten Abschluß einer abwechslungsreichen CD, „The Floating World“. Soeben brachten die Simple Minds noch einmal ein „Best of…“ heraus, würdigten mit „Neon Lights“ ihren Lieblingsbands der 70er, jetzt aber haben sie sich offensichtlich noch einmal warmgespielt: „Cry“ präsentiert alles, was die Simple Minds jemals ausmachte: Gefühle, Wärme in einer kalten, kalten Welt, die Begabung, Natur musikalisch zu beschreiben (Highlands) und die zu Herzen gehende Stimme eines der wohl größten Stimmwunder im ausgehenden Wave-Genre. Jim Kerr sagte, er wolle „Popmusik“ mit diesem Album zaubern (siehe auch unser Interview), aber die Simple Minds erreichten doch ÔÇÜnur‘ das, was sie am besten können: Großartige, gefühlvolle Songs mit der gewissen schottischen Energie. Zu empfehlenüJedem, aber als Pflicht!!
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