Review
Artist: SIGUE SIGUE SPUTNIK
Titel: Ultra Real
- Artist: SIGUE SIGUE SPUTNIK
- Label/Vetrieb: www.sputnikworld.com
Ihr letztes, auf eigene Rechnung entstandenes und genau wie das vorliegende neue Werk ebenfalls nur im Netz erhältliches Album „Blak Elvis…“ ist noch gar nicht so richtig lange her, da ordnen die extrem kultverdächtigen und scheinbar niemals ruhenden Cyber-Glam-Punks Martin Degville, Tony James und Neal X schon wieder mit dem nächsten Longplayer die absolute Generalmobilmachung auf dem stroboskop-erleuchteten Dancefloor des Sythetikdrogen induzierten Zukunftsrock ÔÇÿn Roll 2030 an. Und wie könnte es auch anders sein, bleiben sich SSS auch auf ihrem mittlerweile sechsten Album im 17. Bestehensjahr mehr als treu, kombinieren immer noch bis zur Schmerzgrenze den Schmalzlockengesang des götzenhaft verehrten Memphis-Kings mit Cubase-Kursen für Fortgeschrittene, japanische Peepshowsounds mit antiquierten Billy Holiday-Rockgitarren, Entenhausen & das Internet, Sex und Drogen mit abgedrehten Cowboyhüten, zerrissenen T-Shirts und überaus häßlichen Spiegelsonnenbrillen. Einmal richtig durchgequirlt und fertig ist der laute, bunt & wild pulsierende Cocktail, dessen Genuß ganz weit voraus in entfernte Zeiten blicken und Visionen von 500-stöckigen 24-Stunden-Mega-Party-Zentrums-Hochhäusern vor dem geistigen Auge entstehen läßt. Das Ganze jedoch diesmal ein wenig hochprozentiger, was den Rockfaktor angeht und nicht mehr ganz so bierernst, hat man doch mit „Mickey Mouse Is Going To Hell…“, „Everybody Wants What Sputnik Wants“, „Sssuicide Show“ oder „Fabulously Wasssted“ ganz viele neue potentielle Electro-Punk-Klassiker im Programm, die tanzwütiges Volk mit fluoreszierenden Frisuren und geweiteten Pupillen in blinde Ekstase versetzen werden.
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