Eine Portion reduzierte Listening-Elektronik zusammen mit gehörig Single Gun Theory/Switchblade Symphony-Entrücktheit und einer Familienpackung Valium in einen Sack gesteckt und einmal kräftig geschüttelt – so oder ähnlich könnte es gelaufen sein bei der Produktion zum Zweitling der beiden Amerikaner Leif und Lars Hansen. Heraus kommt dabei aber ein Album, das genauso hausbacken und unmotiviert zusammengeklatscht wirkt wie obiges von mir frei erfundene Rezept. Die beiden Hansemänner verstehen es zwar hervorragend, rollende elektronische Downbeat-Rhythmusgerippe zu programmieren – doch bei den Gerippen bleibt’s leider die meiste Zeit, und so staksen die meisten Songs auf „Aphonia“ schlotternd durch die Gegend. Fast jedes Stück leidet unter einer selbstauferlegten Magersucht, die den Funken nie überspringen läßt. Egal ob bei der launigen Cars-Coverversion „Moving In Stereo“, dem Playstation-Soundtrack „Bye Bye Biff“, „TK421“ oder noch mehr Stücken, deren namentliche Erwähnung ich mir hier verkneife: Der entscheidende Kick, die rettende Harmonie und die erleuchtende Melodiewendung bleiben stets aus, und dabei kommt eben nicht mehr rum als ein langer ruhiger, aber keineswegs (mit)reißender Fluß guter, aber unausgegorener und mausgrau umgesetzter Sound- und Songideen.
Veröffentlicht: 2000
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