Review
Artist: She Pleasures Herself
Titel: Fetish
- Artist: She Pleasures Herself
- Label/Vetrieb: n/a
She Pleasures Herself „Fetish“
(Manic Depression)
Gibt es eigentlich eine korrekte Bezeichnung für Bands, die so sehr wie ein klar erkennbares Vorbild klingen, dass die Nachahmung offensichtlich ist, zugleich aber so gut abgeht, dass man sich wünscht, die Originalband hätte manche Songs herausgebracht? Es ist also kein Zufall, wenn auf meinem Player She Pleasures Herself direkt neben She Wants Revenge erscheinen. Dabei bleibt verblüffend, wie gut es dem Trio aus Portugal, das zu zwei Dritteln auch der Band Uni Form angehört, die Stilistik des kalifornischen Duos zu treffen von der Stimme, mit der Nuno Varudo nur eine Nuance niedriger liegt als das Original, über die leicht abgehackten Gitarren- und Bassläufe bis hin zu den tanzbaren Computerbeats. An manchen Stellen hört man „don’t fall in love“ oder „tear you apart“, was einem verdächtig bekannt vorkommt. Selbst die Schlüpfrigkeiten hat das Trio auf „Fetish“ zugespitzt. Hier geht es darum, schnell ins Bett zu steigen, sich an bestimmten Stellen anfassen zu lassen – oder auch nicht. Ein Wunder eigentlich, dass man das Album ganz gut durchhören, Songs wie „Time“ oder „Trust“ sogar als Hits bezeichnen kann. Bei „Crime“ schließlich kommt gar ein Hauch von Depeche Mode ins Spiel. Nicht zu vergessen die Coverversion von Red Zebras „I Can’t Live In A Living Room“, die durchaus gelungen ist.
Georg Howahl
Veröffentlicht: 03/2017
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