Daß aus den Staaten nicht immer der typische Death Metal der Marke Florida kommen muß, beweisen Shadows Fall aus Massachusetts, denn von der klanglichen Warte aus betrachtet hätte ich eher einmal auf Schweden als Ursprungsland getippt. Folglich kommen hier melodische Douplexgitarren zum Einsatz, die einen schönen Kontrast zur doch sehr rauhen Oberfläche darstellen. Bei genauerem Hinhören stellt man jedoch fest, daß die kantigen Strukturen nur bedingt der reinen Death Metal Lehre entspringen, da Shadows Fall zu gleichen Maßen vom Thrash Metal der Achtziger Jahre beeinflußt zu sein scheinen. Hierbei möchte ich vor allem die alten Anthrax und Exodus als Orientierungspunkte nennen. Dies macht sich vor allem bei der Rhythmik bemerkbar, aber auch der Gesang ist nicht nur drei Etagen tiefergelegt, sondern begibt sich auch gerne auf die Spitze des Klanggebäudes. Die Stimme nimmt aber nicht die Form pathetischer Wallungen an, wie das bei vielen europäischen Bands dieses Genres der Fall ist, sondern klingt dann eher so wie bei einem klassischen Metal Shouter. Als Bonus werden ruhige Akustikgitarrenintermezzi in die Musik mit eingebaut, die für sich betrachtet sicherlich gelungen sind, im Endeffekt aber nicht so recht zum Rest der CD passen wollen. Manche Passagen wirken zudem noch ein wenig hölzern und ungelenk, was im Besonderen bei der Melodieführung zu einigen Schwankungen führt. Insgesamt betrachtet ist dieses Debüt dennoch recht ordentlich ausgefallen und zumindest im oberen Mittelfeld anzusiedeln.

Veröffentlicht: 2000

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