Review
Artist: Serene
Titel: Serene
- Artist: Serene
- Label/Vetrieb: Rykodisc, Zomba
Ob man Ryan Beatty nicht unrecht damit tut, seine Band Serene aufgrund seiner nur 21 Jahre in die altersgeographische Nähe des sogenannten Kids Rock zu rückenüMag vielleicht sein, daß Beatty noch nicht ganz trocken hinter den Ohren ist, aber eine ÔÇô ja ja, ich weiß, kein wohlklingendes Prädikat ÔÇô erwachsenere Platte habe ich von einer tatsächlich ziemlich jungen Band bisher kaum gehört. Während Blink 182, Sum 41 und die ganzen anderen US-Nummernbands an Sommertagen auf dem Skateboard Rentner erschrecken und dem Nachbarn Knallfrösche in den Briefkasten werfen, sitzen Serene lieber brav zu Hause und schmökern oder schreiben Gedichte, um später für den wirklichen Ernst des Lebens gerüstet zu sein. Daß sie von obengenannten Bands ebensoweit entfernt sind wie die lieben Kleinen von der Frührente, macht sie erst einmal grundsätzlich sympathisch ÔÇô keine Spur von pubertärem Gepose und teenage dirtbags. Ihre in sich gekehrten Songs sind fein ziselierte, komplex arrangierte kleine Kunstwerke mit weit nach hinten gemischten Drums, latent psychedelischen Vocals, die aus dem britischen Rave-Rock stammen könnten, und natürlich behutsam gespielten Gitarrenmelodien, die nur selten von Breaks und härteren Passagen durchbrochen werden (man zuckt unmerklich zusammen, wenn Beatty in „Last Words Of A Fallen Angel“ mal ganz kurz meint, stimmlich den Lauten machen zu müssen). Hinzu kommen unterschwellig religiös beeinflußte Texte und ein Sound, der ebenso vernebelt wirkt wie der Vollmond auf dem Cover ÔÇô die nötige Lockerheit, nennen wir es der Rock, fehlt leider komplett. Serene nehmen sich sehr ernst, und das ist nun mal das Gegenteil von Spaß.
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