Wie in der letzten Ausgabe in unserem Exklusiv-Interview angekündigt, liegt nun also das langerwartete Fulltime-Album des Nefilim-Ablegers Sensorium mit dem Titel „Jahazralah“ vor, das irgendwo zwischen dem „Elizium“-Album der aufgelösten Fields Of The Nephilim und der letzten Veröffentlichung von dem Paten des Gothic-Rock, Carl McCoy liegt. Kraftvoller, düsterer und mitreißender Gothic-Rock erster Klasse, der die Fangemeinde um die geheimnisumwitterte Kultfigur des Gruft-Rocks in zwei Lager spalten wird. Hardcore-Fans des „Preacherman“ werden sich aufgrund der frappierenden ü¤hnlichkeit des Vokal-Organs von Bob White mit dem des Meisters entsetzt abwenden und lauthals „Verrat!!!“ brüllend und brandschatzend durch die Straßen ziehen, während alle anderen Freunde von gut gemachtem Goth sich an Songs wie „This Emptiness“, „Wait In Dreams“ oder „Rebirth“ erfreuen können. Die Welt hat wieder eine hochklassige Band mehr, die sich nicht irgendwelchen windigen Trends anschließt, sondern traditionsbewußt und zukunftsorientiert ihren eigenen Weg geht. Vendemmian bieten auf ihrem neuen Album „One Eye Open“ auf insgesamt 12 Tracks über knapp eine Stunde Spielzeit mal relaxten und verträumten, mal dynamischen und treibenden Gothic-Rock, der ihren Status als eine der führenden Bands der britischen Goth-Szene bestätigt, und mit dem sich die Jungs wieder ein gutes Stück von ihrem Damokles-Schwert namens The Mission lösen. Die Zwölfseiter ist wieder geputzt, der Drumcomputer programmiert und die Kehle bestens geölt. Schwebend und rockig, romantisch und verlogen, rasant und entspannt geht es bei den Weinliebhabern Dave und Mark musikalisch wie textlich erfrischend zur Sache. Anspieltips: „Take Me Home“, „Yesterday’s Gone“, „Surrender“ oder auch das gelungene Chameleons-Cover „Don’t Fall“. Also, stay drunk, stay stupid and stay goth!
Veröffentlicht: 1997
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