Review
Artist: SEMEN DATURA
Titel: This Love Is Dead
- Artist: SEMEN DATURA
- Label/Vetrieb: CCP, SPV
Mit „This Love Is Dead“ haben sich Semen Datura gegenüber ihrer vorangegangenen Debüt-MCD „Black Wings“ glatt um ganze 200% steigern können. Hört sich eigentlich an wie eine abgedroschene, klischeehafte Werbung der Musikindustrie. Doch hier entspricht es ausnahmsweise mal der reinen Wahrheit. Auf „Black Wings“ gab es handwerklich soliden keyboardunterstützten New-Age-Black-Metal zu hören. Beileibe nichts Spektakuläres, aber ehrlich und mit sympathischem Flair gespielt. Auf „This Love Is Dead“ hat die Band nun überraschend einen enormen kompositorischen Reifeprozeß dokumentiert, der sich durch neuerlich zahl- und zeitlose Melodien und erfreulich gesteigertes Spielvermögen darlegt. Die Keys wissen, daß sie mehr können als herumzuklimpern, niveauvoll präsentieren sie sich von ihrer besten Seite. Die Band scheint überhaupt einen großen Gefühlsreichtum verarbeitet zu haben, welcher sich erschöpfend und auf voller Länge in den zehn Songs niederschlägt. Neu im Programm bei Semen Datura sind die stimmungsvollen dualen Gesangsparts, in denen sich das ansonsten überwiegend stilgetreue, keifende Dämonenfauchen in heroisch-dramatischen Klargesang verwandelt, welcher noch von einer voluminös bebenden weiblichen Sopranstimme assistiert wird. Was für eine mitreißende Inszenierung einer theatralischen Death-Metal-Operette, die hoffentlich prägende Akzente setzen wird. Beste Vertreter für diese neue Direktive sind die beiden Brecher „Bishop Of Blood“ und „Rabenmensch“. In diesen beiden Songs spiegelt sich bestmöglich das Können einer Band wieder, die alles auf eine Karte zu setzen scheint.
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