Review
Artist: SEAGULL SCREAMING KISS HER KISS HER
Titel: Red Talk
- Artist: SEAGULL SCREAMING KISS HER KISS HER
- Label/Vetrieb: Arrivederci Baby!, Cherry Red, Zomba
Für Higurashi Aina, Gründerin der japanischen Frauenband Seagull Screaming Kiss Her Kiss Her, ist die Zeit offensichtlich nicht erst gestern stehengeblieben: Ihre Band benannte sie nach einem Stück der britischen Wave-Popper XTC, auf ihrem ersten in Europa veröffentlichten Album covert sie ausgerechnet „Pretty In Pink“ von den Psychedelic Furs, und der Sound der Band gemahnt auf den immerhin 18 Stücken der Platte an das kunterbunte Chaos, das Mitte der Achtziger die kunterbunten Lumpen-Girl-Punks We’ve Got A Fuzzbox And We’re Gonna Use It (noch so ein bescheuerter Name) veranstalteten, bevor diese sich einbildeten, Bananarama zu sein. Aina und Kolleginnen beherrschen jedoch genausogut den Spagat zwischen einer aufgeräumten, weniger verdrogten Immer-Kim-Gordon-Ausgabe von Sonic Youth und dem pseudo-anarchischen Gekiekse und Gepose ihrer japanischen Mitrockerinnen von Thug Murder oder Lolita No. 18. Im Gegensatz zu letzteren haben die Seagulls sogar richtige Songs, richtige Arrangements und richtigen Gesang, und da das mehr ist, als man erwarten kann, geht in einer Stunde farbenfrohem Auf und Ab durch LoFi, reizenden Pop-Punk und schrottige Elektronik auch nichts wirklich schief. „Red Talk“ ist zwar wenig mehr als eine knuffelige kleine Schrummelplatte, aber mit Sicherheit besser als Japan und Südkorea bei der WM zusammen.
Veröffentlicht:
Produkte
Reviews
No results found.